Eichenprozessions-Spinner ( Thaumetopoea processionea)


Ab April / Mai und mit Austrieb der Eichenblätter schlüpfen die Raupen des Eichenprozessions-Spinners. Die Raupen absolvieren auf ihrem Lebensweg zur Verpuppung insgesamt sechs Larvenstadien in einem Zeitraum von insgesamt 9-12 Wochen. Die Eichenprozessions-Spinnerraupen besitzen im ersten und zweiten Larvenstadium noch keine giftigen Brennhaare. Diese werden erst in der dritten Entwicklungsphase ausgebildet. Zu diesem Zeitpunkt besitzen die Raupen zweierlei Arten von Haaren: Zum einen längere, in Bündeln aus den Warzen herausstehende Raupenhaare ohne giftige Wirkung auf den Menschen. Zum anderen kürzere Brennhaare auf den achtgliedrigen Hinterleibsegmenten, die sich bei Bedrohung aufwölben und die etwa 0,1 bis 0,2 mm dünnen Gifthaare absondern. Voll ausgebildete Eichenprozessionsspinner-Raupen besitzen ca. eine halbe Million giftiger Brennhaare. Ab Juni bauen Eichenprozessionsspinner-Raupen ihre typischen Gespinstnester in Astgabeln und an Eichenstämmen (Bild 1). Die Nester dienen den Eichenprozessionsspinner-Raupen zur Häutung. Mit Kot (Bild 4,5,6,10 und Bild 11) und alten Larvenhäuten (Bild 2,3,8 und Bild 9) gefüllt erreichen die Raupennester der Eichenprozessionsspinner eine Größe von bis zu zwei Metern.  Ende Juni / Anfang Juli beginnt die Verpuppung der Eichenprozessionsspinner-Raupen in den Gespinstnestern, die  bis 35 Tage andauert. Die ovalen Kokons (Bild 10) sind dabei dicht aneinander gebaut, die Gifthaare werden während des Verpuppungsprozesses zwar abgestoßen, jedoch in die Kokons mit eingewoben. Aus diesem Grund bleiben die Nester der Eichenprozessionsspinner als massive Gebilde aus Kotrückständen, Häutungshüllen und Spinnfäden noch zum Teil nach Jahren gefährlich. Alle Fotos wurden im Lainzer Tiergarten aufgenommen. © Mag. Angelika Ficenc

Eichenprozessions-Spinner © Mag. Angelika Ficenc
Bild 1: Altes Nest des Eichenprozessions-Spinners am Stamm einer Eiche, November 2019 © Mag. Angelika Ficenc
Eichenprozessions-Spinner © Mag. Angelika Ficenc
Bild 2: Verlassener Gespinstballen mit Häuten des letzten Raupenstadiums, November 2019 © Mag. Angelika Ficenc
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Bild 3: Hüllen des letzten Raupenstadiums, November 2019 © Mag. Angelika Ficenc
Eichenprozessions-Spinner © Mag. Angelika Ficenc
Bild 4: Gespinstballen mit Kot, November 2019 © Mag. Angelika Ficenc
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Bild 5: Alte Raupenhäute zwischen Kotstückchen, November 2019 © Mag. Angelika Ficenc
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Bild 6: Alte Raupenhäute, November 2019 © Mag. Angelika Ficenc
Eichenprozessions-Spinner © Mag. Angelika Ficenc
Bild 7: Altes Nest, November 2019 © Mag. Angelika Ficenc
Eichenprozessions-Spinner © Mag. Angelika Ficenc
Bild 8: Raupenhäute am Stamm einer Eiche, November 2019 © Mag. Angelika Ficenc
Eichenprozessions-Spinner © Mag. Angelika Ficenc
Bild 9: Häute des letzten Raupenstadiums, November 2019 © Mag. Angelika Ficenc
Eichenprozessions-Spinner © Mag. Angelika Ficenc
Bild 10: Altes Nest mit verschimmelten Kotstückchen und ovalen, braunen Kokons. © Mag. Angelika Ficenc
Eichenprozessions-Spinner © Mag. Angelika Ficenc
Bild 11: Verschimmelte Kotstückchen eines alten Nestes, November 2019 © Mag. Angelika Ficenc